Freiheit & Demokratie

vom 23. – 26. September

Blick in den Himmel durch einen Maschendrahtzaun mit Loch.

Vor 75 Jahren wurde mit dem Grundgesetz die Grundlage für eine freiheitlich-demokratische Grundordnung gelegt. Freiheit und Demokratie gelten seither als Grundpfeiler unserer Gesellschaft und geraten dennoch in der heutigen Zeit nicht nur weltweit – sondern auch in Deutschland – unter Druck. Wie resilient kann unsere Demokratie angesichts der Krisen der Gegenwart sein? Welche Freiheiten brauchen wir als demokratische Gesellschaft? Und wie bewahren wir Freiheit und Demokratie auch für die zukünftigen Generationen?

Die Herbstakademie widmet sich, wie auch das Wissenschaftsjahr 2024, dem Thema Freiheit und Demokratie. Dabei sollen die aktuellen Herausforderungen aus verschiedenen Perspektiven thematisiert und mögliche Lösungsansätze diskutiert werden.
Den Auftakt macht Prof. Dr. Ulrike Ackermann, die die Bedrohungen für Freiheit und Demokratie weltweit analysiert. Sie wirft einen kritischen Blick auf die zunehmende Polarisierung und die Vertrauenskrise innerhalb der westlichen Gesellschaften.
Prof. Dr. Ursula Münch zeigt auf, wie Krisen stabile Demokratien ins Wanken bringen können und welche Rolle dabei politische Entscheidungen und die Medienwelt spielen. Prof. Dr. Markus Kiefer stellt aus medizinscher und neurophysiologischer Sicht die Frage „Wie frei ist unser Wille?“ und welche Bedeutung haben dabei unbewusste Prozesse im Gehirn.
Die Philosophin Eva von Redecker fordert ein neues Verständnis von Freiheit, das nicht nur das Gehen, sondern auch das Bleiben einschließt, um den aktuellen globalen Herausforderungen gerecht zu werden. Dr. Sandra Kostner schließlich warnt vor der zunehmenden Politisierung und Moralisierung in der Wissenschaft, die nicht nur Konsequenzen für die Freiheit der Forschung sondern auch gesamtgesellschaftlich für die Debattenkultur haben kann.

Mit der Herbstakademie begehen wir auch 30 Jahre ZAWiW. Zu diesem Anlass spricht am Montagabend einer der führenden Erziehungswissenschaftler Deutschlands mit Schwerpunkt auf Erwachsenenbildung und Bildung in der zweiten Lebenshälfte, Prof. Dr. Bernhard Schmidt-Hertha, zu den Herausforderungen und Perspektiven des Seniorenstudiums. Und am Dienstagabend erklingt das Instrument des Jahres 2024, die Tuba, als Solistin in Klavierbegleitung in unserem Jubiläumskonzert. Herzliche Einladung!

30 Jahre ZAWiW

Die Idee des Zentrums für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung – kurz ZAWiW – geht auf eine Initiative des Ulmer Seniorenrats vor 35 Jahren zurück. In einer Studie zu den Weiterbildungsinteressen im dritten Lebensabschnitt für die Region Ulm wurde zunächst überprüft, „… ob der Wunsch der Seniorinnen und Senioren nach wissenschaftlich fundierter Weiterbildung ernst gemeint ist“ (Stadelhofer, 2001, S. 19). Die unter dem Titel “Ich hab‘ noch viel vor…!” (Hertramph, Stadelhofer) 1991 veröffentlichte Studie zeigte nicht nur den Wunsch nach Wissenserwerb und wissenschaftlicher Vertiefung, sondern auch das Bedürfnis nach Kommunikation, sozialem Austausch und den Wunsch, eigenes Wissen weiterzugeben.

Kernaufgabe des ZAWiW ist es seither, innovative Bildungskonzepte zu entwickeln, die sich an den Bedürfnissen der Teilnehmenden orientieren und auf aktivierende Methoden setzen, in die die überwiegend älteren Teilnehmenden ihre eigenen Erfahrungen und Kompetenzen einbringen und für andere und die Gesellschaft nutzbar machen können.

Vor diesem Hintergrund wurde zunächst das Konzept der Jahreszeitenakademie entwickelt – im März 1992 fand die erste Frühjahrsakademie unter dem Titel „Das Fremde in uns und um uns“ statt -, ein Förderkreis ins Leben gerufen und schließlich 1994 das ZAWiW als zentrale Einrichtung der Universität Ulm gegründet.

Mit dem Forschenden Lernen entstand eine weitere Programmlinie am ZAWiW, in der sich Interessierte über einen längeren Zeitraum mit selbst gewählten Themen und Fragestellungen auseinandersetzen, diese mit wissenschaftlichen Methoden bearbeiten und die Ergebnisse in Form von Broschüren, Ausstellungen oder Postern präsentieren. Einige der derzeit zehn aktiven Arbeitskreise bestehen seit über 25 Jahren.

Mit der Ulmer 3-Generationen-Universität hat sich aus den Drittmittelprojekten heraus eine weitere feste Programmlinie entwickelt, bei der Kinder und Jugendliche gemeinsam mit Wissenschaftler:innen, Studierenden und ehrenamtlich engagierten SeniorConsultants in Science Camps Natur- und Technikwissenschaften entdecken.

Darüber hinaus wurden in einer Vielzahl von drittmittelfinanzierten Forschungsprojekten Modellprojekte in den Bereichen intergenerationelles Lernen, Digitalisierung und Bildung im Alter (Geragogik) entwickelt und erfolgreich umgesetzt. Viele dieser Projekte haben bundes- oder sogar europaweite Strahlkraft entwickelt.

Seit Oktober 2012 ist das ZAWiW zusammen mit dem Humboldt-Zentrum und dem Sprachenzentrum als Abteilung am neu gegründeten Department für Geisteswissenschaften der Universität Ulm angesiedelt.  In diesem Zuge wurde auch das studium generale als Programmlinie dem ZAWiW zugeordnet. Seit 2016 gehört auch das Musische Zentrum (MUZ) zu den Aufgaben der Geschäftsstelle des ZAWiW.

Das ZAWiW und seine Aufgaben haben sich in den letzten 30 Jahren stetig weiterentwickelt. Derzeit besteht das Team aus 9 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die nicht nur in den genannten Programmlinien arbeiten, verschiedene Drittmittelprojekte durchführen (aktuell das bmbf-Verbundprojekt DiBiWohn, H2-Wandel mit der Modellregion Grüner Wasserstoff), Seminare für Studierende anbieten, sondern auch neue Wege im Bereich Bürgerwissenschaften (Citizen Science) und Wissenschaftstransfer in die Zivilgesellschaft gehen. Der Brückenschlag zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft als gesellschaftliche Bildung wird dabei vom ZAWiW und dem Department für Geisteswissenschaften als übergreifende universitäre Aufgabe für die Zukunftsgestaltung unserer Gesellschaft verstanden.

Anmeldung online, telefonisch oder schriftlich mit dem Anmeldeformular aus dem Programmheft.
Programmheftanforderung unter info@zawiw.de oder telefonisch.

Sekretariat ZAWiW 0731/50-26601

Für Kurzentschlossene ist eine Teilnahme an den Vorträgen auch ohne Anmeldung möglich.

Einzeltickets zu € 15,00 pro Vortrag können während der Akademie an unserem Infostand vor Ort erworben werden.

Veranstaltungsort:
Universität Ulm | Campus Ost
Hörsaal H4/5 | Gebäude O25

Lageplan zum Hörsaal


Während der Akademie:

Hilfe bei technischen Problemen mit Zoom
Telefonische Hotline unter 0731/50-26677 täglich von 9:30 – 10:15 Uhr, Do. auch 13:00 -14:15 Uhr

Hilfe bei organisatorischen Fragen
0731/50-26601 oder 0731/50-26610


Hinweise

Voraussetzungen für die Online-Teilnahme
  • Rechner mit Lautsprecher und stabiler Internetverbindung
  • Gültige E-Mail-Adresse, damit wir Ihnen die Zugangsdaten zu den Vorträgen, Arbeitsgruppen und sonstigen Angeboten zusenden können
  • Für die Online-Teilnahme an einem Nachmittagsangebot sind Kamera und Mikrofon sinnvoll
  • Unsere Empfehlung: Zoom-Meeting-Client installieren

Kosten

Gesamtprogramm € 90,00
(Förderkreis € 80,00)
(Mitglied im GenerationenTreff Ulm/Neu-Ulm € 80,00)

Zusätzlich können Vorträge und Arbeitsgruppen auch einzeln zu abweichenden Gebühren gebucht werden. Die Preise entnehmen Sie bitte dem Programmheft

Rückerstattung

Rückerstattung des Teilnahmeentgelts nur bei schriftlicher und termingerechter Abmeldung (Eingangsdatum beim ZAWiW), unter Einbehalt folgender Bearbeitungsgebühr:
Abmeldung 04.-21.03.2024: 10,00 €
ab 22.03.2024 keine Erstattung

Keine Rückerstattung, wenn die Präsenzteilnahme abgesagt werden muss und das Angebot
alternativ online stattfindet.

Abmeldung

Schriftlich als E-Mail an info@zawiw.de
oder Fax 0731/50-26609
Bitte beachten Sie ebenfalls den Punkt Rückerstattung


Wissen vermitteln, Austausch und Diskussion ermöglichen – die Akademiewochen des ZAWiW

Die zweimal im Jahr stattfindenden Akademiewochen an der Universität Ulm stellen ein gesellschaftlich relevantes Thema in den Mittelpunkt eines Programms aus Fachvorträgen, Arbeitsgruppen und Führungen.

Als Weiterbildungsangebote im Kompaktformat kommen die Akademiewochen mit ihrer thematischen Ausrichtung und in ihrer zeitlichen Struktur insbesondere den Wünschen der Menschen im „dritten Lebensalter” entgegen. Willkommen sind jedoch alle, die sich mit zentralen gesellschaftlichen Fragestellungen auseinandersetzen und dabei den aktuellen Stand wissenschaftlicher Diskussionen aus verschiedenen Forschungsperspektiven kennenlernen wollen.

Die Akademiewochen werden überwiegend als Präsenz-Format durchgeführt und finden auf dem Campus der Universität Ulm statt – vormittags Fachvorträge, nachmittags Arbeitsgruppen.

Die Fachvorträge werden aber auch übertragen und ermöglichen so eine Online-Teilnahme. Fragen und Anmerkungen der interessierten Zuhörerschaft sind ausdrücklich erwünscht und fließen in die Diskussion mit den Wissenschaftler*innen ein.

Die Nachmittagsangebote in Form von Arbeitsgruppen finden aufbauend an aufeinanderfolgenden Nachmittagen statt, zeichnen sich durch ein vielfältiges Themenspektrum aus und ermöglichen eine vertiefende Diskussion in Kleingruppen. Sie können je nach persönlichem Interesse belegt werden.

Ergänzt wird das Angebot der Akademiewochen durch Angebote verschiedener Kooperationspartner und Bildungseinrichtungen an der Universität Ulm, im Stadt- und Landkreis Ulm/Neu-Ulm und in der Region. Hierzu zählen Besichtigungen und Führungen in Instituten, Forschungseinrichtungen, ortsansässigen Institutionen und Ehrenamtsträgern, Museen, Theater, Botanische Mittagspause, Bewegungsangebote in der Mittagspause und Vieles mehr.

Getragen werden die Akademiewochen von der Bereitschaft und dem Engagement der Dozierenden innerhalb und außerhalb der Universität Ulm. Seit Frühjahr 1992 werden die Akademiewochen mit großem Erfolg und einer stetig hohen Zahl von 400 – 600 Teilnehmenden durchgeführt.

Die Akademiewochen sind anmelde- und kostenpflichtig. Die Teilnahmeentgelte entnehmen Sie bitte dem Programmheft.