AG 10: Komplementarität: Wenn ein einziges Bild nicht ausreicht …


Montag und Dienstag
14:00 – 16:00 Uhr
Präsenz

Prof. Dr. Peter Hägele | Physiker
ehem. Angewandte Physik Universität Ulm


Quantenobjekte wie Atome oder Elektronen verhalten sich überraschend fremdartig. Man kann sie inzwischen zwar mathematisch vollständig beschreiben, sie lassen sich aber nicht mehr mit einem einzigen anschaulichen Bild begreifen. Der dänische Physiker Niels Bohr hat mit dem Komplementaritätsprinzip gezeigt, wie man mit sich ausschließenden Bildern (z.B. Wellen, Teilchen) doch zu einem Verstehen kommen kann. Am Beispiel eines Doppelspalt-Experiments (mit Video) lässt sich das anschaulich klarmachen.

Anhand von Texten diskutieren wir dann Präzisierungen (Meyer-Abich) und auch neuere Entwicklungen (Englert). Bohr sprach auch von einer Komplementarität zwischen Gerechtigkeit und Güte und hat damit sein Prinzip bewusst über die Physik hinaus angewendet.

In der Tat gibt es auch in der christlichen Theologie Erfahrungen, welche erst durch komplementäre Bilder angemessen beschrieben und verstanden werden können.