Warum bezahlt das die Kasse (nicht)? EbM und Gesundheitspolitik

Dienstag, 25.03.2025
10:00 – 11:45 Uhr

Live im Hörsaal H4/5-O25
Online via Zoom Webinar

Prof. Dr. med. Jürgen Windeler

Moderation: Dr. Markus Marquard

In allen europäischen Gesundheitssystemen gibt es Anforderungen und Hürdendafür, welche Leistungen vom System zur Verfügung gestellt, „bezahlt“, werden und welche nicht. Im deutschen System spielt bei den entsprechenden Entscheidungen die Frage eine zentrale Rolle, welche Vorteile und Nachteile eine bestimmte Intervention hat – der medizinische Nutzen. Kosten werden kaum betrachtet.
Auch wenn die Regelungen in Details unterschiedlich sind, so gilt dies für Arzneimittel ebenso wie für Medizinprodukte, Psychotherapie und Maßnahmen zur Früherkennung von Krankheiten. Die Bewertung des Nutzens erfolgt in einem gesetzlich festgelegten Rahmen nach wissenschaftlichen Kriterien, einem
Regelwerk, für das der Begriff evidenz-basierte Medizin (EbM) verwendet wird. Wesentliche Grundlage für die Bewertung sind aussagefähige Studien.
Die Methoden der EbM und ihr Verhältnis zur Gesundheitspolitik werden anhand verschiedener Beispiele ausführlich dargelegt und erörtert.

©axentislopata

Jürgen Windeler, Studium Humanmedizin, Promotion 1985, Habilitation 1993. Tätigkeiten als Assistenzarzt und wissenschaftlicher Mitarbeiter in Göttingen, Düsseldorf, Wuppertal, Bochum und Heidelberg. Leitender Arzt und stellvertretender Geschäftsführer des Medizinischen Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. (MDS). 2010 bis 2023 Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Seit 1.4.2023 im Ruhestand. Wissenschaftliche Schwerpunkte sind Methoden zur Bewertung von medizinischen Behandlungs- und Diagnoseverfahren. Versorgungsforschung, gesundheitsökonomische Evaluation sowie die Stärkung von Gesundheitskompetenz und Selbstmanagement bei chronisch Kranken.