Sicherheit und Unsicherheit spielt in vielen Lebensbereichen eine wichtige Rolle. Sicherheit wird dabei meist als ein grundlegendes Bedürfnis der Menschen betrachtet, während Unsicherheit zunächst einmal vermeintlich als ein Zustand der Bedrohung verstanden wird. Diese einfache Dichotomie greift aber häufig zu kurz. Ein übermäßiges Sicherheitsbedürfnis kann auch notwendigen Wandel verhindern, Unsicherheiten wiederum ermöglichen auch Chancen. Dieses Spannungsverhältnis und damit verbunden der Umgang mit Chancen und Risiken kennzeichnet unsere heutige Gesellschaft, nicht nur auf der individuellen Ebene, sondern auch auf der institutionellen Ebene und in den verschiedenen Systemen der Gesellschaft, von Politik, Wirtschaft, bis hin zur Wissenschaft.
Mit den Vorträgen und Arbeitsgruppen in dieser Frühjahrsakademie wollen wir unterschiedliche Perspektiven und Sichtweisen von (Un)Sicherheit sowie dem Umgang mit Chancen und Risiken beleuchten. Den Auftakt bildet Frau Prof. Riedl mit dem Umgang von Unsicherheit in der Politik. Mit Herrn Prof. Müller werfen wir einen Blick auf die Bedeutung von Lieferketten in einer globalen Wertschöpfungskette. Ethische Überlegungen zum Wert von (Un)Sicherheit bringt uns die Theologin und Germanistin Frau Prof. Ammicht Quinn näher. Mit subjektiver Risikowahrnehmung und kollektiver Risikoabsicherung beschäftigen sich die Versicherungswissenschaftler*innen Frau Prof. Chen und Herr Dr. Schelling. Die (Un)Sicherheiten in klinischen Studien wird Herr Prof. Muche aus Sicht der Epidemiologie und der Medizinische Biometrie behandeln.