Der Vortrag musste kurzfristig entfallen. Es steht keine Aufzeichnung zur Verfügung.
Donnerstag, 26.09.2024
13:30 Uhr – 15:00 Uhr
Live:
Hörsaal 4/5
Gebäude O25
Universität Ulm
Campus Ost
Online:
via Zoom-Webinar
Dr. Sandra Kostner
Geschäftsführerin Masterstudiengang „Migration, Diversität und Teilhabe“ | Vorsitzende Netzwerk Wissenschaftsfreiheit e.V.
Moderation: Prof. Dr. Michael Kühl
Vizepräsident Universität Ulm
Je freier Wissenschaftler sich bei der Auswahl ihrer Forschungsfragen fühlen, desto besser ist es um die Wissenschaftsfreiheit bestellt. In den letzten Jahren hat die Zahl der Wissenschaftler zugenommen, die bei Umfragen angeben, dass Vorgaben der Political Correctness einschränken, welche Themen in Forschung und Lehre sanktionsfrei bearbeitbar sind. Hervorgerufen wird dieses Klima der intellektuellen Unfreiheit in erster Linie von Wissenschaftlern, die Forschung und Lehre als Mittel sehen, um ihre gesellschaftspolitischen Ziele zu verwirklichen. Um andere Wissenschaftler davon abzuhalten, Forschungsfragen nachzugehen, die ihre politische Agenda infrage stellen, heften sie diesen delegitimierende moralische Etiketten an – wie Rassist, Islamo-/Transphober oder Klimaleugner. Moral dient ihnen nicht als Wertmaßstab, sondern als diskursverschließendes Machtinstrument. Der Vortrag analysiert, warum dieser Wissenschaftlertypus verstärkt auftritt, was seine Motive sind, wie er vorgeht, warum man ihn allzu oft gewähren lässt und welche Folgen sein Agieren für die Wissenschaftsfreiheit, aber auch die Funktionsfähigkeit des Wissenschaftssystems und gesamtgesellschaftlich für die Debattenkultur hat.
Sandra Kostner studierte Geschichte und Soziologie an der Universität Stuttgart und promovierte an der University of Sydney. Sie ist Geschäftsführerin des Masterstudiengangs „Migration, Diversität und Teilhabe“ an der PH Schwäbisch Gmünd. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Migrations- und Integrationspolitik; Identitätspolitik und Geopolitik. Sie ist Initiatorin und Vorsitzende des Netzwerks Wissenschaftsfreiheit e.V.